Die Bombe

Im August 2018 gab es ein Gedenken des Luftangriffs der Regensburger Messerschmittwerke. Vor damals 75 Jahren wurde das Flugzeugwerk im Westen von Regensburg von den Amerikanern mit mehr als 1000 Bomben beworfen. Dabei wurden 400 Menschen getötet und 1800 schwer verletzt.

Beim Lesen dieser Berichte war ich natürlich betroffen und man wünscht sich, keinen Krieg erleben zu müssen.

Insgesamt wurden bis zu 40.000 Bomben über Regensburg abgeworfen. Schätzungsweise 20% davon waren Blindgänger und liegen nun seit über 70 Jahren in der Erde.

Nun, der Immobilienboom förderte in den letzten Jahren viele von Ihnen zu Tage. Meist können sie vor Ort entschärft und abtransportiert werden. Nichts Besonderes also.

Vorgestern aber wurde eine 250 kg Bombe zu Tage befördert die vor Ort gesprengt werden musste. Von der Evakuierung waren wir nicht betroffen. Das Bombenthema interessierte, war für die Meisten in der Stadt interessant, auch für mich, mehr nicht.

Am Folgetag um 4:41 änderte sich das schlagartig. Ich wurde von einem sehr lauten, dumpfen Knall geweckt. Alle Fenster klingelten und ich hatte das Gefühl das Haus wackelt. Mir war sofort klar, das war die Bombe. Sie wurde Kilometer weit von uns entfernt vor Ort gezündet.

Mein Herz klopfte.

Dann absolute Stille. Ich stand auf und brauchte erst mal einen Schluck Wasser. Zurück im Bett konnte ich nicht gleich einschlafen und habe darüber nachgedacht was meine Eltern in ihren Kindertagen erlebt haben mussten. Meine Mutter hatte öfter von der Angst und der Panik erzählt und von der Flucht in einen Luftschutzbunker. Das war interessant. Aber erst jetzt, nachdem die eine Bombe real in unserer Nähe explodiert ist, kann ich ansatzweise verstehen, was es bedeutet bombardiert zu werden.

Nur was man selbst erlebt, kann man richtig beurteilen. Leider.

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